Neues aus der aufregenden Zeit als Schwangere bzw. frischgebackene Mutti. In diesem Blog berichte ich aus meinem Alltag mit Baby(-bauch) und versuche euch sinnvolle Tipps und Tricks mit auf dem Weg zu geben, die euch hoffentlich für diese spannende Zeit Erleichterung verschaffen.

Hypnobirthing

Sinnvoll oder Geldverschwendung?

Hypnobirthing - der wiederentdeckte Weg zur sanften Geburt verspricht Schmerzen ganz zu vermeiden bzw. deutlich zu verringern. Klingt prinzipiell verlockend. Ich habe es ausprobiert.

Gleich vorab: Ich habe keinen klassischen Gruppenkurs zu diesem Thema besucht. In Leipzig gibt es mehrere Hebammenpraxen, die Hypnobirthing als Gruppenkurs anbieten mit wirklich vielversprechenden Inhalten, die den "klassischen Geburtsvorbereitungskurs" überbieten. Ich habe mich aber bereits für so einen Kurs angemeldet, weil ich lange mit mir gehadert habe, ob ich mich überhaupt näher mit Hypnobirthing befasse oder es als Hokuspokus abtue. Ich bin zu oft Realist und manchmal auch Pessimist, als dass ich mich vorstellen kann, mit gelenkten Gedanken keine Schmerzen mehr zu haben und auch die einzelnen Geburtsberichte, die ich zu diesem Thema las, erschienen mir unwirklich. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Frauen bei der letzten Etappe der Geburt von Endorphinen durchflutet vor Glück weinen. Immer wieder beschlich mich das Gefühl, dass es sich hier um eine neue Methode handelt, um aus den Unsicherheiten, die aus der Schwangerschaft entstehen Profit zu schlagen.

Tja, letztendlich hat meine Neugier doch gewonnen und der Fakt, dass meine Wunschklinik diese Kurse individuell und zu bezahlbaren Preisen anbot. (Preise für Leipzig ca. 300 EUR - Gruppenkurs, 450 EUR individuelle Beratung) - ob Krankenkassen diesen Kurs anteilig oder komplett übernehmen ist nicht fixiert und hängt auch davon ab, ob man dies der einzige Geburtsvorbereitungskurs ist. Im Zweifelsfall also vorher klären. Meine Klinik bot es für 10 EUR je Sitzung an. Falls es sich also als Humbug herausstellen sollte, wäre es nicht ganz so tragisch.

Empfohlen wird es diesen Kurs bereits im 6. Monat zu beginnen, um noch genügend Zeit zu haben das Gelernte zu vertiefen. Immer wieder geht es um Wissen und Konditionierung, um der Angst und der daraus resultierenden Anspannung in der Geburt zu begegnen.

Mein Vorgespräch findet in meiner Wunschklinik in Borna statt. Um meine Beratung kümmert sich Frau Dr. Ettrich. Sie steht vor mir mit ihren kurzen blonden Wuschelhaaren und ist mir auf Anhieb sympathisch. Sie hat noch ein paar Dinge zu erledigen und so nehme ich bereits als stiller Beobachter auf der Entbindungsstation Platz und beobachte das Treiben. Es wirkt ruhig, koordiniert und freundlich. Professionell. Ich fühle mich wohl. Allerdings habe ich gegenwärtig auch keine Wehen oder damit verbundene Schmerzen.

Frau Dr. Ettrich kommt zu mir und nach ein wenig herzlichem Smalltalk geht es unbemerkt in die Beratung über. Bereits nach ihren ersten Worten verblassen meine Zweifel. Es geht nicht nur um die Geburt und die damit verbundenen Ängste. Es geht auch um Vieles, was damit direkt oder indirekt verbunden ist und doch Einfluss auf das Geburtsgeschehen haben kann.

Wir sprechen über das Schwangerwerden und den Verlauf der letzten Monate, meine Beziehung zum Kindsvater, aber auch wie unsere Familien die Botschaft der Schwangerschaft aufgenommen haben und wie sich das Leben mit Kind verändern wird. Gemeinsam überlegen wir wie eine ideale Geburt für mich und die kleine Maus aussehen kann. All das sind Themen, die über den "klassischen Geburtsvorbereitungskurs" hinaus gehen und die sich gut in individuellen Gesprächen erläutern ließen.

Neben den klassischen Themen aus dem "normalen Geburtsvorbereitungskurs", in denen Frau erfährt, was sie in der Geburt erwartet und welche Tipps es zum Umgang mit Schmerzen gibt, war dies eine schöne Möglichkeit mit ganz individuellen Gesprächen den eigenen Ängsten zu begegnen. Neben diesen Gesprächen gab es immer wieder Entspannungsübungen oder auch eine Traumreise, die einen mit der Geburt vertraut machen sollte. Besonders schön habe ich empfunden, dass es bei Frau Dr. Ettrich keine festen Dogmen gab. So konnte ich zu Hause auch auf bekannte Entspannungsübungen aus der Tiefenentspannung oder dem autogenen Training zurückgreifen. Auch musste ich kein festes Vokabular wie "Eine Wehe ist eine Welle" oder feste Entspannungsmethoden einüben. Auch hier gab es Affirmationen wie "Jede Wehe bringt dich deinem Baby näher", "Nach jeder Wehe folgt eine Pause" und "Der weibliche Körper ist für die Geburt gemacht". All das sind Übungen und Gedanken, auf die ich mich auch als bekennender Skeptiker gerne einlasse, aber ein klassischer Kurs, wie er z. B. bei Susanne Hesse beschrieben wird, wäre für mich persönlich zu viel des Guten. Aber auch das muss jeder von euch für sich entscheiden.

Mein Fazit: Eine sinnvolle Ergänzung des "klassischen Geburtsvorbereitungskurs". Vielleicht macht es Sinn das Beste aus beiden Wegen für sich zu ziehen. Hier möchte ich gerne auf den Hebammenblog von Jana Friedrich verweisen, die noch einmal betont nicht ganz blauäugig an das Thema heranzugehen und sich bewusst zu sein, dass eine Geburt auch Schmerzen machen kann und man diese mit Entspannung bewältigen kann, dass es egal ist, ob man leise gebärt oder tönt und es nur darauf ankommt, was einem in dieser Situation gut tut und dass man keine Angst haben muss, aber wenn doch ist das auch in Ordnung.

Was ihr euch jedoch im Einzelnen an Inhalten beim Hypnobirthing wünscht, solltet ihr euch im Vorfeld überlegen bzw. im Zweifelsfall euch für eine individuelle Beratung entscheiden, denn Geburt und auch die damit verbundene Angst sind etwas sehr individuelles und auch intimes.

Ob mir das Ganze in der Geburt helfen wird, ob ich die Entspannung anwenden kann, um mich nicht auf den Schmerz zu konzentrieren? Ich weiß es nicht. Es wird sich zeigen und ich werde euch berichten ...

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Unter Hannah Hasenfrau blogge ich über meine eigene Schwangerschaft und Elternzeit. Ich hoffe ihr findet hier und da nützliche Tipps, die euch zu Gute kommen. Impressum

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