Ist Leipzig babyfreundlich? - Teil 1: Die Institutionen

Leipzig beschreibt sich selbst als familienfreundlich. Warum?

Ja, das fragen sich die jungen Eltern auch. Offiziell:
Familienfreundlichkeit beginnt bereits bei unseren kleinsten Leipzigern. Und da happert es leider sehr.

Wie babyfreundlich ist Leipzig Teil 1

Institutionen für Schwangere und junge Eltern

Die Geburtshilfe ist überlastet, es gibt nur wenige Chance auf einen freien Kitaplatz, die Suche nach einem Kinderarzt gestaltet sich schwierig, die Suche nach einem Schulplatz in der Nähe ist nicht einfach ...

Leipzig

Die Geburtshilfe

In Leipzig kann man in 3 Krankenhäusern entbinden. Hierzu zählen das St. Elisabeth Krankenhaus, die Uniklinik und das St. Georg Krankenhaus.

Wer einen etwas weiteren Weg in Kauf nehmen kann, nutzt die Entbindungskliniken in Borna oder Schkeuditz. Alle Kliniken locken mit Informationsveranstaltungen, die den werdenden Eltern die Angst vor der Klinikgeburt nehmen sollen. Jede Klinik wirbt mit anderen Schwerpunkten. Die Klinik, die genug freie Kapazitäten hat, bietet zusätzlich noch Kurse, an die Frau vor oder nach der Entbindung besuchen kann. Seit Anfang des Monats bietet das Elisabeth Krankenhaus auch die Beurkundung der Geburt an. Aktuell noch als Pilotprojekt. Es gibt hier eine Außenstelle des Standesamtes, die frischgebackenen Eltern den ersten Behördenweg zu erleichtern. Abholen muss man die Urkunde aber leider immer noch beim Standesamt.¹

Krankenhaus-Idylle?

Trotz aller Kurse und nettem fachkundigen Personal fällt auf, dass die Kliniken an ihre Grenzen kommen. Gerade in den Sommermonaten 2016 fiel mir auf, dass immer mehr Geburten auftraten und es nicht selten zu Engpässen kommt. Davon war zum einen mein Aufenthalt vor der Geburt des Hasenbabys betroffen. Siehe Posts: Nicht mal mehr 6 Wochen bzw. Von der Illusion einer selbstbestimmten Geburt. Man könnte jetzt natürlich sagen, ich wäre einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, denn es gibt auch Tage, an denen nur wenige Geburten stattfinden und die Betreuung so stattfindet, wie ich es mir gewünscht hätte - mit häufigerem Kontakt durch die Hebamme und einer Entbindung nach meinen Vorstellungen. Diese Engpässe sind leider keine Seltenheit, wie auch die Leipziger Volkszeitung schreibt und so sind nicht nur die "Kreißsäle (...) [des St. Elisabeth Krankenhauses] faktisch immer belegt, ebenso die Betten und Zimmer auf (...) der Wochenstation (...). Hin und wieder würden die Kapazitäten vollständig ausgereizt." Sowohl die Uniklinik, als auch das Elisabeth Krankenhaus bauen den Geburtsbereich aus.² Hoffentlich auch personell ... Abseits davon kann man auch wieder im Geburtshaus entbinden bzw. die Möglichkeit der Hausgeburt nutzen.

Amt für Jugend, Familie und Bildung - das Elterngeld

Aber das ist nicht alles: Wenn das Baby da ist, darf man sich mit Behördengängen rumärgern. Im September 2016 warteten Eltern 3 Monate auf ihr Elterngeld. Trotz mehrmaligem Nachfragen haben wir erst in Woche 11 erfahren, das Unterlagen fehlten bzw. vor Ort verschlampt wurden. Obwohl Letzteres schwer zu beweisen ist. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Geld im Mutterschutz nur 8 Wochen gezahlt wird. Es ergibt sich also ein finanzielles Vakuum, welches dann besonders verstärkt wird, wenn der Kindsvater in der Zeit des Wochenbettes auch Elternzeit hat. Genau hier wird er in der Regel sehr dringend gebraucht. In Leipzig muss man allerdings überlegen, ob man sich das leisten kann ...

Betreuungsplatz

Die Kita, als auch Tagesmuttersuche ist eine Katastrophe. Daher sind dem Thema eigene Posts gewidmet. Mehr dazu in Kürze

Aber glücklicherweise gibt es noch mehr, was eine baby- oder kinderfreundliche Stadt ausmacht.

Still- und Wickelmöglichkeiten

Parkanlagen

Babyfreundliche Restaurants und Cafés

Kita- bzw. Tagesmuttersuche

Aktivitäten mit Babys und/oder Kindern

¹ Pressemeldung des Elisabeth Krankenhaus Leipzig: Pressemitteilung vom 4. April 2017 unter http://www.ek-leipzig.de/aktuelles/PM/2017apr04_PM_Geburten_Beurkundung.pdf  [abgerufen am 21.04.2017].

² Leipziger Volkszeitung: Baby-Boom in Leipzig, Dresden und Co. unter http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Baby-Boom-in-Leipzig-Dresden-und-Co.-Kreisssaele-an-der-Kapazitaetsgrenze [abgerufen am 21.04.2017].