Warum eine selbstbestimmte Geburt aktuell eher eine Illusion bleibt ...
Nun möchte ich mich nach über 2 Monaten Abstinenz wieder zurückmelden. Die Geburt ist vorbei und auch das Wochenbett hat ein Ende. Mir geht es gut und auch das kleine Hasenbaby ist wohlauf.
Keine Angst, ich möchte hier nun keinen persönlichen Geburtsbericht posten, sondern euch bitten, nicht aufzuhören unsere Hebammen zu unterstützen. Das könnt ihr z. B. auf dem Portal Mother-Hood. Das Hebammen nicht nur in der Geburtsvorbereitung (s. Juni-Beitrag), sondern auch zur Geburt wichtig sind, leuchtet sicher ein. Wie sehr durfte ich bei der Entbindung meines Hasenbabys erst wieder erfahren.
Allgemein heißt es ja, dass es Frauen möglich sein soll zu entbinden, wie sie es möchten. In der Klinik mit und ohne Beleghebamme, im Geburtshaus oder auch Zuhause. Vorausgesetzt die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen. Das ist zumindest die Wahrheit auf dem Papier...
Klinikgeburt, Beleghebamme oder Hausgeburt
Ursprünglich wollte ich eine Klinikgeburt mit Beleghebamme und habe in der 12. SSW angefangen genau nach dieser zu recherchieren. Genau 1 Hebamme habe ich gefunden, die so eine Leistung in Zusammenarbeit mit einer Leipziger Klinik anbietet und 2 für das Umland. Aber nicht nur, dass Hebammen, die genau diese Leistungen anbieten, rar gesät sind nein, es ist auch schwer diese Leistung zu bezahlen. Da niemand weiß, wann die Geburt wirklich losgeht, muss sich die Hebamme bereithalten. Also eine sogenannte Rufbereitschaft anbieten. Diese Rufbereitschaft kostet in Leipzig aktuell 700 Euro. Damit hat sich für einige die Wahlfreiheit schon erledigt.Klinikgeburt
Damit bleibt nur noch die Klinikgeburt. Zum Glück haben wir in Leipzig 3 Kliniken, in denen man entbinden kann und 2 weitere im Umland. Überall ist allerdings Platz- und Personalmangel zu spüren. Bereits bei der Kreißsaalbesichtigung wird man darauf hingewiesen, dass es passieren kann, dass man zur Entbindung wegen Überfüllung abgewiesen werden kann. Sehr rosige Aussichten ... Als ob man mit Geburtswehen keine anderen Sorgen hat ...Aber natürlich lieber so, als schlecht betreut zu sein. Leider ist das nicht nur meine Wahrnehmung, sondern traurige Realität. Genaue Zahlen findet ihr auf der genannten Mother-Hood-Seite.
Engpässe bei der Klinikgeburt - jenseits von Selbstbestimmung
Meine Ideen von einer Geburt im privaten Rahmen hatte sich bereits mit der Idee der Klinikgeburt erledigt. Ich wollte in der Entbindungswanne mein Hasenbaby bekommen. Ob zu dem Termin in der gewünschten Klinik ein Kreißsaal und in dem Fall ein Kreißsaal mit Wanne frei ist, stand in den Sternen. Selbst mit festem Termin wusste ich nur, dass ich zumindest unterkomme. Allerdings habe ich Platz- und Personalmangel hautnah gespürt. Ich wollte gerne mich noch so lange wie möglich bewegen, zur Entbindung Ruhe und gedämpftes Licht.Wie sah es wirklich aus? Die Geburtswehen mussten gemeinsam mit einer anderen Patientin im gleichen Raum veratmet werden, erst war kein Kreißsaal frei, dann kein Bett und nach der Entbindung lag man zu dritt im 2-Bett-Zimmer. Privatsphäre? Fehlanzeige. Die Hebammen und Schwestern waren stets freundlich, doch oft am Leistungslimit. Geburtshilfe sollte anders sein ...
Eine Geburt sollte so sein, wie du sie dir vorstellst und dafür brauchen wir dringend mehr Hebammen, die das komplette Spektrum der Geburt anbieten! Dann kann frau sich wirklich entscheiden, ob eine Klinikgeburt notwendig ist...